Moderierte Seminare
der Initiative Wien

für das Studienjahr 2023/2024

 

Allgemein

Moderierte Seminare finden in verschiedenen Städten (Graz, Wien, Linz) statt und dienen der kontinuierlichen Bildung in der Initiative Wien. Vielfach bieten sie auch die Möglichkeit klinische Fälle zu bringen. Im folgenden eine Auflistung der Seminare, angeordnet nach Beginndatum.

Seminar(e)

Ausschreibung für das klinisch-theoretische Seminar in Linz moderiert durch Norbert Leber:
 
Objekt Blick - wenn der Blick in das Feld des Anderen wiedereingesetzt wird
 
ein Seminar im Rahmen der Initiative NLS Wien
 
Daniel Roy ordnet im Argument zum NLS-Kongress 2024 die Klinik des Blicks in der Analyse entlang von vier klinischen Perspektiven. 
Eine dieser vier, die Klinik der Wiedereinsetzung des Blicks in das Feld des Anderen, sprich das Phänomen der Übertragung, wird im Mittelpunkt des Seminars in Linz stehen. 
 
Wir treffen uns an 8 Terminen, moderiert durch Norbert Leber, zur gemeinsamen Ausarbeitung und Vertiefung des Arguments und zur Arbeit an klinischen Fällen.
 
Donnerstag: 17:00 bis 19:30
 
05.10.23 - Kapitel 6 bis 9 aus Se XI zum Blick
23.11.23 - Kapitel 6 bis 9 aus Se XI zum Blick
21.12.23 - D'un regard, l'étrangeté - Ein Blick, die Fremdheit von Jacques-Alain Miller I
25.01.24 - D'un regard, l'étrangeté - Ein Blick, die Fremdheit von Jacques-Alain Miller II
07.03.24 - wird noch bekannt gegeben 
25.04.24 - wird noch bekannt gegeben
23.05.24 - wird noch bekannt gegeben
20.06.24 - wird noch bekannt gegeben
 
Seminarort:
Seminarraum von Exit_Gemma, Wienerstrasse 2, 2. Stock, 4020 Linz 
Seminarkosten: 10 Euro pro Termin - 70 Euro bei Vorauszahlung für alle 8 Termine. 
Anmeldung: norbertleber@hotmail.com oder via Telefon 06641322142 oder persönlich
 
Literatur:
Argument zum nächsten NLS-Kongress 2024
Seminar XI, Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse
D'un regard, l'étrangeté - Ein Blick, die Fremdheit von Jacques-Alain Miller – bei Norbert Leber erhältlich
 
Es können auch einzelne Termine belegt werden, ein späterer Einstieg ins Seminar ist nach vorheriger Anmeldung jederzeit möglich.
 

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Ausschreibung für das theoretisch-klinische Seminar moderiert durch Elisabeth Müllner:
 
Klinisch- theoretisches Seminar: Zur Zwangsneurose
 
ein Seminar im Rahmen der Initiative NLS Wien
 
Lange Zeit galt: Frauen und Hysterie – Männer und Zwangsneurose. Dies war die vorherrschende Paarung, prototypisch in Freuds Fallgeschichten von Dora und dem Rattenmann. Lacan lässt diese Asymmetrie gelten, sagt jedoch, „nicht, dass die Hysterikerin zwangsläufig eine Frau ist, noch dass der Zwangsneurotiker zwangsläufig ein Mann ist" (Lacan, J., Von einem Anderen zum anderen, Das Seminar, Buch XVI, Texterstellung durch Jacques-Alain Miller, aus dem Französischen von Hans-Dieter Gondek, Verlag Turia + Kant, Wien 2022, S 458.). Was erfahren wir darüber heute in unserer Klinik, in unserer Kultur? Das Konzept der Zwangsneurose wird den Rahmen dieses Seminars abstecken, innerhalb dessen noch weitere unterschiedliche Aspekte 
der Zwangsneurose beleuchtet werden, wie z.B.: 

  • ein zwangsneurotisches Symptom setzt keine zwangsneurotische Struktur voraus. Was macht den Unterschied aus und ergeben sich daraus Konsequenzen für die Behandlung? 

  • In der Zwangsneurose haben wir es oft – aber nicht zwingend – mit einem grausamen Über-Ich zu tun. 

  • Zusammenhang zwischen Zwangsneurose und Blick.

 
Ein Teil jedes Seminarabends wird sich mit diesen Fragestellungen beschäftigen, der andere  bietet den Seminarteilnehmenden die Gelegenheit, eigenes klinisches Material einzubringen.

Beginn/ Zeit: 17. Oktober 2023; 19:30 bis 22:00. 8 Abende, jeweils der 3. Dienstag im Monat.
Kosten: für das gesamte Seminar € 80,-, zu bezahlen an die Initiative NLS Wien.
Ort: 1060 Wien, Turmburggasse 7/8 (Praxis Christian Kohner-Kahler)
Moderiert von Elisabeth Müllner
Anmeldung bis zum 5. Oktober an muellner.elisabeth@gmx.at

Literatur: 
Caroz, G., The Obsessional and The Ego,  
https://www.lacaniancompass.com/wp-content/uploads/2022/02/GilCaroz.2.pdf
Cottet, S., À propos de la névrose obsessionnelle féminine, 
https://www.cairn.info/revue-la-cause-freudienne-2007-3-page-63.htm#no2
Freud, S.,  Die Disposition zur Zwangsneurose; GW 8, S 441 – 452.
Freud, S., Über Triebumsetzungen, insbesondere der Analerotik, GW 10, S 402- 410.
Miller, D., Obsession: A Name of the Super-Ego, 
https://www.lacan.com/symptom6_articles/obsession-nameofsuperego.html
Widmer, P.; Zwangsneurose. Einführung des Blicks, in: Angst. Erläuterungen zu Lacans Seminar X, transcript Verlag, 2004, S 131 – 141. Text kann zur Verfügung gestellt werden.
 
Weitere Literatur wird eventuell im Lauf des Seminars noch bekanntgegeben. Französische Artikel werden in einer überarbeiteten Deeple-Übersetzung zur Verfügung gestellt werden.
 

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Ausschreibung für das klinisch-theoretische Seminar moderiert durch Markus Zöchmeister:
 
Generalisierte Paranoia: zur Klinik des Blicks auf den Körper
 
ein Seminar im Rahmen der Initiative NLS Wien
 
Daniel Roy macht im Argument zum NLS-Kongress 2024 deutlich, dass die Wiederkehr des Blicks auf den Körper und die Wiederkehr des Blicks im Realen sich heute außerhalb der Analyse massiv durchsetzen. In diesem Seminar wird der Zusammenhang der Vorherrschaft des Objekts Blick in unserer Kultur mit der Klinik der Paranoia und dem Genießen des Anderen vertieft. In der Paranoia ist das Genießen am Ort des Anderen lokalisiert. 
 
Die unglaubliche Konjunktur an Verschwörungstheorien heutzutage scheinen der Klinik der Paranoia dermaßen zu entsprechen, dass wir von einer generalisierten Paranoia sprechen können. Jacques-Alain Miller benennt die ursprüngliche Beziehung zum anderen als eine generalisierte Paranoia, in der der andere nur als Feind, den es aus der Welt zu schaffen gibt, auftaucht. Diese Monstrosität der ursprünglichen Beziehung zum anderen zeigt sich in dem Gleichklang der französischen Worte für Du (tu) und töte (tue). 
 
In diesem Seminar wird der Hypothese nachgegangen, dass die generalisierte Paranoia eine Form der gewöhnlichen Psychose darstellt, die in der Zeit der Klinik des Blicks allgegenwärtig die Kultur durchzieht. 

Neben der klinisch theoretischen Auseinandersetzung mit den Texten sind die Seminarteilnehmer*Innen auch eingeladen klinisches Material einzubringen. 
 
Termine: 5. Oktober, 30. November, 1. Februar, 18. April und 13. Juni
Zeit: 16-19 Uhr
Ort: Wien (wird noch bekannt gegeben)
Kosten: 10.- Euro pro Termin, 45 Euro für fünf Termine 
Anmeldung: markus.zoechmeister@gmx.at // 0043 650 2182003
Anmeldeschluss: TeilnehmerI*nnen werden gebeten, sich bis zum 30.9. telefonisch, über Mail oder persönlich anzumelden. Nach dieser Frist ist die Teilnahme nur mehr an Einzelterminen möglich. 
Unterstützt wird das Seminar von Gästen aus der NLS, die für drei der fünf Termine angefragt werden. 
 
Literatur: 
Sigmund Freud: Psychoanalytische Bemerkungen über einen autobiographischen Fall von Paranoia
 
Sigmund Freud: Mitteilung eines der psychoanalytischen Theorie widersprechenden Falles von Paranoia
 
Sigmund Freud: Über einige neurotische Mechanismen bei Eifersucht, Paranoia und Homosexualität
 
Jacques Lacan: Das Seminar, Buch XI: Kapitel VI-IX
 
Jacques Lacan: Das Seminar Buch X: Kapitel XVI-XVII
 
Jacques Lacan Seminar Buch XIV: Kapitel XIV
 
The Lacanian Review: Paranoia, Issue 10, insbesondere Jacques-Alain Miller: Paranoia, Primary Relation to the Other. 
 
Daniel Roy: NLS Kongress 2024. Klinik des Blicks. Vorstellung des Themas. 

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Ausschreibung des Seminars moderiert von Gerhard Reichsthaler:
 
Einladung zum klinisch-theoretischen Seminar
 
Im Blick des Anderen
 
Der in unserer Zeit allgegenwärtige Blick dient dazu, nicht zu sehen – was? Ein Loch im Realen, das durch das Sexuelle gemacht wird. „Lacan geht sogar so weit, das Reale darauf zu reduzieren, nur seine symptomatische Antwort auf das Freud´sche Unbewusste zu sein“ (Miller, J.A. Tout le monde est  fou, 2022, Lacan, J., Das Sinthom, Seminar XXIII, S. 147). 
In der Übertragung als Dreh- und Angelpunkt des Subjekts, das wissen soll, kann ein Unbewusstes als Wissen des Symptoms zur Existenz kommen, als ein Genießen jenseits jedweder Bedeutung. 
An jedem Termin wird auch mit einem Fall gearbeitet, der in schriftlicher Form gebracht wird. 
Gerhard Reichsthaler
 
Initiator und Verantwortlicher: Gerhard Reichsthaler mit Gastlehrenden  
Beginn: Mittwoch, 27. September 2023, 18.30 Uhr bis 21.00 Uhr
Frequenz: 14-tätig mittwochs
Ort: IMV, Hans-Sachs-Gasse12/2, 8010 Graz
Anmeldunggerhard.reichsthaler@dre.at
Kosten: Raummiete

Bibliographie:

  1. Roy D., Klinik des Blicks, 2023

  2. Lacan J., Von einem Anderen zum anderen, Seminar XVI

  3. Lacan J., Radiophonie/Television, 1970

  4. Miller J.A., Jeder ist verrückt, 2022

  5. Freud S., Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie, 1905, GW Bd. V

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Ausschreibung für das klinisch-theoretische Seminar moderiert durch Karin Brunner und Paulina Tanterl:
 
Objekt Blick und Genießen
 
ein Seminar im Rahmen der Initiative NLS Wien
 
Das Objekt Blick entsteht, nach Daniel Roy (1) erst durch einen Schnitt. Wir werden entlang dieser Logik, zunächst dem Begehren Freuds folgen, anhand seines Textes „Eine Erinnerungsstörung auf der Akropolis“(2), den Laure Naveau als die Passe Freuds deutet(3). 
Freud bemerkt etwas von der Rückkehr des Objekts Blick an seiner „merkwürdig üblen Stimmung“, die nach Laure Naveau immer etwas mit einem Genießen zu tun hat. Laure Naveau wird als Gast aus der NLS angefragt.
Wir werden mit den beiden zentralen Texten von Freud und Laure Naveau beginnen und weitere Texte wählen, die sich uns dann aufdrängen.
 
Entlang von aktuellem Unbehagen in der Kultur können wir herausarbeiten, wie uns die von Lacan entwickelte Logik des Objekts Blick helfen kann die Überfülle an Bildern in Kultur und Politik zu löchern und – wir werden an der Konstruktion klinischer Fälle arbeiten.
Karin Brunner
 
Termine: Montag 16.10.; Montag 13.11. Montag 11.12. jeweils 18:30-20:30; drei weitere Termine 2024 werden vor dem NLS-Kongress im Mai 24 sein und noch vereinbart werden.
Ort: 1090, Mariannengasse 21/3/18
 Kosten:  sechs Termine 60€, zu bezahlen auf das Konto der Initiative NLS Wien; 
IBAN: AT03 2011 1843 6061 9101
Anmeldung: 
karin.brunner4@chello.atTel :06769374133; paulinatanterl@gmail.com; Tel: 06603971525; Anmeldung bitte bis 12.10.23;

Literatur:
(1) Freud, S., Brief an Romain Rolland (Eine Erinnerungsstörung auf der Akropolis), in GW XVI, S250-257 
(2) Naveau, L., Vom Begehren nach Wissen zum Begehren des Analytikers, in VPS-Band 03 zu Seminar IV, S 241-281
(3) Roy, D., Klinik des Blicks, Argument zum NLS-Kongress 2024
 
Die Texte können zur Verfügung gestellt werden