Zurück zu allen Events

Feldabend

A3plakat_062021_Lacanfeld_Feldabend_DieTransFrageII_web.jpg

Sprache: Deutsch, Englisch 

Anmeldung:  lacanfeld@gmx.at

Sollte jemand nicht in die Berggasse kommen können, gibt es die Möglichkeit einer Teilnahme via Zoom.

Beiträge:

Sarah Birgani: Büro-Mitteilungen

Paulina Tanterl & Bernhard Zarzer Eine Einladung zum Sprechen

 Helga Treichl Ein Beitrag zur trans Frage

 Ana Jereb Between a woman and a trans

Eindrücke vom NLS-Kongress Clémentine Benard, Miriam Zorn, Maja Cerkez

 Moderation: Markus Zöchmeister

 

Die TRANS Frage II

 Einer der wirkmächtigsten - Orientierung gebenden - Mythen unserer Zeit, die unveränderliche, genitalgebundene Zweigeschlechtlichkeit, scheint in unserer Gesellschaft aktuell in Frage gestellt. 

Es gibt zum Teil radikale Tendenzen hin zu einer „Überwindung des Fleisches[i]“, welche die Geschlechtsidentität in einem reinen Sprechakt realisieren wollen. 

„Die Trans-Frage ist plötzlich auf unserem Radar aufgetaucht“, schreibt Jacques-Alain Miller[ii] und weiter:

„Trödeln wir nicht. Ich sage: "Nie wieder!" Nie wieder darf das Freudsche Feld vom unerwarteten Auftauchen eines klinischen Themas mit großen gesellschaftlichen und medialen Implikationen in der "öffentlichen Debatte" überrascht werden“[iii].

„Da aber doch, von allerseltensten Fällen abgesehen, bei einer Person nur einerlei Geschlechtsprodukte – Eier oder Samenzellen – vorhanden sind, müssen Sie an der entscheidenden Bedeutung dieser Elemente irrewerden und den Schluß ziehen, das, was die Männlichkeit oder die Weiblichkeit ausmache, sei ein unbekannter Charakter, den die Anatomie nicht erfassen kann.

 Kann es vielleicht die Psychologie? […]

Wir sprechen also davon, daß ein Mensch, ob Männchen oder Weibchen, sich in diesem Punkt männlich, in jenem weiblich benehme. Aber Sie werden bald einsehen, das ist bloß Gefügigkeit gegen die Anatomie und gegen die Konvention. Sie können den Begriffen männlich und weiblich keinen neuen Inhalt geben. Die Unterscheidung ist keine psychologische; […]

Auch Sie werden sich von diesem Grübeln nicht ausgeschlossen haben, insoferne Sie Männer sind; von den Frauen unter Ihnen erwartet man es nicht, sie sind selbst dieses Rätsel“[iv].

Gerhard Reichsthaler 

[i] Thiel T., FAZ, 29.1.2021, in Deutsch: https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2021-01-29/3eb0ec072c29945c0c7a95a723d1877c/?GEPC=s5;

[ii] Miller J.A., Brief vom 2. April 2021, Die aktuelle Situation der öffentlichen Debatte in Frankreich, aus Sicht der Redaktion von Lacan Quotidien; 

[iii] Ibid.

[iv] Freud S., 1933, 33. Folge der Neuen Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, Die Weiblichkeit, S. 120ff

Zurück
Zurück
28. Mai

Die Ethik der Psychoanalyse 2

Weiter
Weiter
25. Juni

Die Ethik der Psychoanalyse 3